02.04.2007 Bei der Texaco-Tankstelle zwei Straßen nach Süden und dann einen halben Block hinunter. Das ist die Adresse der HHS-Patenschule Transito Berrios Lopez in Subtiava, einem Stadtteil von Leon. Durch ein Telefonat mit der Lehrer-Gewerkschaft ANDEN waren wir angekündigt worden. Mit großer Herzlichkeit wurden wir von Maria Magda Baion Granera, der Leiterin der Vorschule, und Marina Jemirez Herdoza, ihrer Kollegin, hinter dem 2,50 m hohen Zaun begrüßt, der das Schulgelände von der Straße trennt. Ungefähr 150 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren spielten in ihrer Pause im Schatten der Bäume auf dem Spielplatz zwischen den Klassen-Gebäuden und dem Versammlungs-„raum“, einer großen überdachten Fläche, die für Schulfeste und Aufführungen wie eine Aula benutzt wird. Die Kleinen staunten nicht schlecht, als die „cheles“, die Hellhäutigen, aus dem fernen Hamburg plötzlich zwischen ihnen standen. Auch wir waren beeindruckt: von der Menge der Kinder und davon, dass alle Kinder auch im Kindergartenalter Schuluniform tragen. Und tatsächlich handelt es sich um eine richtige Schule für die Kleinen: In der einen Klasse wurde mit Zeitungspapier gebastelt, in der anderen wurde gemalt, in einer dritten hing ein selbstgemachtes Plakat über das Verdauungssystem des Menschen an der Wand. Hier lernen die Kinder auch, diszipliniert im Kreis oder an Tischen zu sitzen. Morgens von 7 bis 11.15 Uhr werden fünf Klassen in drei Klassenstufen von 5 Lehrerinnen betreut, nachmittags von 13 bis 17 Uhr sind es noch einmal 4 Klassen, zusammen etwa 300 Kinder mit neun Betreuerinnen. Dazu kommen noch eine Reinigungskraft und ein Wachmann für nachts.
Für die vielen Kinder wurde ein neuer Klassenraum nötig. Das Geld für den Bau, 1500,- €, stammt aus der Sammlung an der Heinrich-Hertz-Schule. Für die Leiterin der Schule hatte ich ein Schreiben von Hartmut Neutzner zu übergeben, in dem stand, dass nun auch die letzte Rate für den Bau ausbezahlt werden kann. Zur Übergabe kam eine Klasse aus ihrem Raum heraus, beklatschte uns und trug uns ein Lied vor. Der neue Klassenraum ist schon fast fertig gebaut, es fehlt nur noch die Toilette. Da wahrscheinlich Geld übrig sein wird, möchte die Schule einen „Comidor“ bauen, eine Küche mit Essensausgabe, in der Mütter reihum kochen. Bereits heute werden über die Schule Lebensmittel ausgegeben: In einem Lagerraum lagerten Säcke mit Reis und Bohnen, die von der Weltbank finanziert worden sind und über staatliche Schulen an Bedürftige verteilt werden. Demnächst soll also diese Unterstützung nicht pauschal an die Familien gehen, sondern direkt den Kindern der Schule als fertig bereitete Mahlzeit zugute kommen.
Auch die Sammlung von Spielzeug und Kinderkleidung, die unsere Sechstklässler jedes Jahr organisieren, ist für viele Familien wichtig. Der Inhalt der letzten Fässer wurde Anfang Februar nach dem Ende der „Sommerferien“ verteilt.
Gern würden wir von Hamburg aus mit der Vorschule schneller und direkter in Kontakt treten, um solche Geldsammlungen oder Sachspenden genauer abzusprechen. Doch leider gibt es kein Telefon, einen Internetanschluss schon gar nicht.
Hans Dall
Pil
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