02.07.2023 Der perfekte Tag für eine Fahrradtour: Viel Gepäck in Kombination mit kleinen Fahrradtaschen, grauer, regnerischer Himmel, scheußlich gelbaussehende Warnwesten und viele neidische Gesichter an den Fenstern von Haus N.
Wir stiegen auf die Fahrräder, Leonard und Eldar auf das erste, gefederte Tandem und Bianca und Frau Mette auf das klapprige, ungefederte (dafür mit exquisiter Musik aus der Box; von Deutschrap über Pop bis hin zu Death Metal). Der Sportlehrer, der dieses Projekt ins Leben gerufen hat, bestieg das eigene hochmoderne Sportfahrrad.
Nach einigen missglückten Start-Versuchen konnte es endlich losgehen. Wir ließen den Schulhof hinter uns und nahmen Fahrt auf. Einige, wenige Kilometer später war es so weit: Wie aus dem nichts krachte es und mitten auf der Kreuzung in Wandsbek zerfiel die Gangschaltung der beiden Jungs und verteilte sich auf der Straße. Nach einem ungeplanten Stopp in der Werkstatt, die zum Glück nicht weit entfernt lag, konnte die Reise fortgesetzt werden.
Nachdem die teils fahrradunfreundliche Stadt verlassen wurde, ließen wir nicht nur den Lärm hinter uns. Auch das Wetter besserte sich und wir folgten ruhigen, idyllischen Feldwegen. Seitens der Lehrkräfte wurde nicht wenig über Getreide diskutiert, während die Schüler:innen Musik gehört und unerschütterlich in die Pedale getreten haben. Der Neid der Schüler:innen und Lehrer:innen aus Haus N schlich uns hinterher. Den Feldwegen, die einigen Mitgliedern der Gruppe endlos erschienen, folgten weitere Feldwege und kleinere Ortschaften.
Nach einigen Stunden erreichten wir das Luisenbad in der Stadt Mölln. Dort genehmigte sich jeder auf die eigene Art und Weise eine Abkühlung. Eldar, Leonard, Frau Mette und Herr Parlow gingen schwimmen. Dabei wurde das Dreimeterbrett ausgiebig genutzt. Es wurden z.B. einige Arschbomben und Saltos gemacht, von denen manche alles andere als elegant aussahen. Bianca, die laut eigener Aussage die meisten Aktivitäten, die mit Wasser zu tun haben, nicht ausstehen kann, entspannte sich in der Zeit auf der Wiese, kam aber auch voll auf ihre Kosten, als sich alle Radfahrer:innen ein Eis gönnten.
Als wir nach weiteren sportlichen Kilometern endlich in der Ratzeburger Jugendherberge ankamen, wo wir sehr freundlich begrüßt wurden, hatten alle etwas Zeit, um sich einzuleben. Zu unserer allergrößten Freude teilten sich mehrere Klassen, von denen die ältesten Sechstklässler:innen waren, mit uns die Herberge. Ihre lautstarken Gespräche versetzten uns regelrecht in eine Art Hochstimmung. Nach der Anstrengung des gesamten Tages hätten wir uns vermutlich selbst dann gefreut, wenn unser Abendessen nur aus saftigen Grashalmen bestanden hätte. Stattdessen bekamen wir in der Herberge zu unser aller Freude ausgezeichnetes Essen. Anschließend suchten wir im Ort nach einer Bar, um uns mit einem Erfrischungsgetränk zu belohnen und den Abend ausklingen zu lassen. Die einzige Bar im Ort hatte jedoch geschlossen, weshalb wir in einem Restaurant auf dem Marktplatz etwas bestellten. Es wurde viel geredet und gelacht. Die allgemeine Überraschung war groß, als mitten durch die Innenstadt von Ratzeburg ein riesiger Trecker gefahren ist. Wir machten uns auf den Rückweg zur Jugendherberge, wobei Bianca und Eldar Frau Mettes Angebot, in einen klapprigen Hubschrauber für Kinder, in den man Geld einwerfen muss, um hin und hergeschaukelt zu werden, zu steigen, ablehnten. Und das, obwohl Frau Mette sogar bezahlt hätte. Auf den Zimmern angekommen, fielen alle in einen erholsamen Schlaf.
Am nächsten Morgen um sechs Uhr weckte uns nicht etwa der behutsame Wellengang des Sees. Nein, es war das sanfte und wohlklingende Geräusch von mehreren Schulklassen, die der Lautstärke nach zu urteilen alle beschlossen hatten, ihre Lehrkräfte oder sich gegenseitig zu übertönen. Nach einem leckeren Frühstück ging der Großteil unserer Gruppe erneut baden. Anschließend stiegen wir wieder auf die Räder und fuhren durch ein Waldstück. Dort war es teilweise so steil, dass wir von den Tandems absteigen mussten. Danach wurden die Radwege in Richtung Lübeck deutlich besser, sodass man an Geschwindigkeit aufnehmen konnte. Dabei kam es wegen eines Missverständnisses zu einem spektakulär aussehenden Ausweichmanöver der beiden Tandems, welches gleichzeitig für einen Schock und viel Gelächter sorgte, nachdem Eldar und Leonard, die sich in Folge dessen zum keine Ahnung wievieltem Mal verfuhren, zurückkamen. In Lübeck wurde etwas gegessen und alle deckten sich mit Marzipan ein. Wenig später stiegen wir in die Regionalbahn nach Hamburg.
Man könnte meinen, dass danach nicht mehr viel passiert sei. Nun ja, das wäre nicht so ganz zutreffend. Als wir unser Ziel (die Fahrradwerkstatt) erreichten, gingen Eldar und Leonard ein weiteres Mal verloren. Niemand hatte eine Ahnung, wie das schon wieder passiert ist. Sie kamen ungefähr fünf Minuten nach den anderen an, ein perfekter Abschluss für diese Tour. Wir sind uns alle ganz sicher, dass dies nicht unsere letzte Tandemtour gewesen ist.
Von Bianca Schmidt in Zusammenarbeit mit Eldar Uzicanin, Leonard Schwardt, Frau Mette und Herrn Parl
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